Philosophie
Das Philosophieren ermöglicht die systematische Suche nach Wahrheit, Glück, Gerechtigkeit und Weisheit. Welcher Mensch macht sich nicht irgendwann auf diesen spannenden Weg?
Das Wort "Philosophie" ist aus den beiden griechischen Wörtern „philos“ (Freund) und „sophia“ (Weisheit) zusammengesetzt. Als Philosophinnen und Philosophen beschäftigen wir uns im Unterricht z.B. mit folgenden Fragen:
- Was ist „wahre Freundschaft“?
- Wie kann ich zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden?
- Was ist wirklich „gerecht“?
- Wann ist eine Handlung moralisch „gut“?
- Was verstehen wir unter „Glück“?
Das Fach Praktische Philosophie
Am Friedrichs-Gymnasium Herford wird das Fach Praktische Philosophie (PP) schon seit 1998 als Ersatzfach für Religion angeboten. Seit dem Schuljahr 2023/24 wird der PP-Unterricht grundsätzlich für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 angeboten, die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben. Eine Ausweitung auf die Klassen 8 wird von der Fachschaft Philosophie angestrebt.
„Zentrales Anliegen des Faches ist es, zur Entwicklung von Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern beizutragen, die sie befähigen, die Wirklichkeit differenziert wahrzunehmen und sich systematisch mit Sinn- und Wertefragen aus¬ein¬ander¬ zusetzen, sie bei der Suche nach Antworten auf die Frage nach dem Sinn menschlicher Existenz anzuwenden und in einer demokratischen Gesellschaft selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und tolerant zu leben. (…) Im Unterricht sollen durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Ideen, Wertvorstellungen und Normen Kriterien für deren Beurteilung erarbeitet und die eigene Reflexions- und Urteilsfähigkeit gefördert werden.“ (Kernlehrplan Praktische Philosophie, NRW, 2008, S. 9.).
Am Friedrichs-Gymnasium arbeiten wir auch in PP mit außerschulischen Partnern zusammen, z.B. mit dem Museum MARTa zu Fragen wie „Was ist wirklich schön?“ oder „Was darf Kunst?“, dem Buddhistischen Zentrum in Minden (Einführung in das Menschenbild und die Ethik des Buddhismus) und der Hospitz-Bewegung (Erfahrungen mit Sterben und Tod von Menschen).
Das Fach Philosophie in der Sek II
Welche Werte sollen Grundlage menschlicher Handlungen sein?
Lässt sich die Ausübung von Macht und Gewalt in einem Staat rechtfertigen?
Welches Wissen ist sicher? Wie gelangen wir Menschen zu wahren Erkenntnissen?
Diese und weitere Fragen interessieren uns Philosophinnen und Philosophen in der Sekundarstufe 2. Der Philosophieunterricht regt zum eigenen Denken, Reflektieren und Diskutieren an. Wir überprüfen den Geltungsanspruch von Wahrheitsbehauptungen, von wissenschaftlichen und kulturellen Systemen sowie von politischen und rechtlichen Ordnungen. Außerdem setzen wir uns mit philosophischen Positionen, z.B. der Ethik Immanuel Kants oder der staatsphilosophischen Position von Hannah Arendt auseinander und beurteilen diese. So soll ein Vertrauen in die Urteilsfähigkeit des eigenen Verstandes erlangt und die argumentative Auseinandersetzung mit philosophischen Positionen eingeübt werden. Dabei wird eine Vielzahl verschiedener Methoden eingeübt und angewandt (z.B. Gedanken¬experimente, Philosophieren mit Bildern und Zitaten, Text- und Filmanalyse, Vier-Ecken-Diskussionen, Formulieren begründeter Stellungnahmen und Essays). Indem viele Themen und andere Fächer (z.B. Biologie, Politik, Religion) in unsere Überlegungen einbezogen werden, fördert die Philosophie das komplexe vernetzte Denken.
Neben der Argumentations- und Reflexionskompetenz werden im Philosophieunterricht auch die Lese- und Schreibkompetenz ausgebaut. Wir erlernen Verfahren der Text¬erschließung und üben verschiedene Schreibformen (z.B. die Formulierung differenzierter Stellungnahmen und Essays) ein. In diesem Zusammenhang bereiten wir die Schülerinnen und Schüler auf die Teilnahme an dem jährlich stattfindenden philosophischen Essaywettbewerb des Landes NRW vor und nehmen in den Jahrgangsstufen Q1 und Q2 daran teil.