In den Sommerferien hatte ich die Chance, an der JuniorAkademie NRW teilzunehmen. Für zehn Tage durfte ich an dem von mir ausgewählten Standort Ostbevern an der Loburg den Kurs „Investigating the Physical Universe“ besuchen. In Ostbevern befindet sich der einzige Standort für eine englischsprachige Akademie in Deutschland, sodass auch die beiden weiteren Kurse „Biomimicry“ und „Nanotechnology“ auf Englisch stattfanden. Mein Kurs wurde von zwei britischen Professoren geleitet, mit denen wir uns nur auf Englisch unterhielten, wobei der Rest der Akademie größtenteils auf Deutsch stattfand.
Der erste Tag in Ostbevern an der Loburg startete mit dem eigenen Zimmerbezug und einer Eröffnungsveranstaltung, bei der uns zum ersten Mal der Tagesablauf geschildert wurde:
Um 6:30 Uhr fand (freiwillig) Frühsport statt. Das Frühstück startete um 7:30 Uhr und die „Assembly“, bei der die Sport-, Musik- und „Freizeitangebote“ besprochen wurden, um 8:30 Uhr. Nach der ersten Schiene des festgelegten Kurses von 9:00 - 12:30 Uhr musste man sich nämlich nach dem leckeren Mittagessen auch für fast zwei Stunden Chor oder Sport entscheiden, wobei der Chor die ersten drei Tage für alle verpflichtend war. Nach weiteren zwei Stunden Kurs von 16 - 18 Uhr und dem Abendessen fanden dann zweimal je 70 Minuten kursübergreifende Angebote (kurz KüAs) statt, die von den Schülern selbst geplant und durchgeführt werden durften, wobei in der ersten Schiene immer Orchester für alle Instrumentalisten stattfand. Ich hatte mich dazu entschieden, meinen Mitstreitern im KüA ein paar Standard- und Lateintänze beizubringen, wie ChaChaCha oder langsamen Walzer. Weitere Angebote waren z. B. Armbänderknüpfen, (Tisch-)Tennis, Selbstverteidigung, Ballett/Modern Dance, Bücherclub, Koreanisch, Aramäisch, Amateurfunk oder Backen.
Im Vorhinein bereiteten wir uns schon ausführlich auf die Akademie vor: Es sollten eine Präsentation (natürlich auf Englisch) vor unserem Kurs vorgestellt, Aufgaben für mathematische Vorkenntnisse gelöst und ein oder mehrere KüAs geplant werden. Um all solche Informationen auszutauschen, wurde einige Wochen vor der Akademie ein Internetforum eröffnet, auf dem man sich kennenlernte und die ersten Unterhaltungen stattfanden.
Die Akademie war trotz des strikten Zeitplans sehr abwechslungsreich. Beim Sport erwartete uns verschiedenes Programm wie Volleyball, Basketball, Fußball, Tanzen, Badminton und vieles mehr. Beim Chor wurden Stücke wie „I‘m still standing“ von Elton John oder „Flowers“ von Miley Cyrus erprobt. In den Kursen gab es verschiedene „Challenges“, wie das Erbauen einer Murmel-Achterbahn und das Berechnen des Landepunkts und der Geschwindigkeit der Murmel. Zudem haben wir uns zum Modellieren auch mit der Programmiersprache Python beschäftigt, die für manche Gruppen zum 3D-Drucken praktisch war.
Am sechsten Tag fand „Rotation Day“ statt, bei dem alle Kurse ihre bisherigen Errungenschaften und ihr Wissen durch Quizze oder Experimente geteilt haben. So durfte ich im Parallelkurs Nanotechnology sogar Feuerspucken!
Bereits einige Tage vor der Abschlussfeier starteten dann die Vorbereitungen für die „Final Presentation“: Jeder Kurs sollte seine zehn Tage vorstellen, mit Experimenten, Videos etc. Da uns keine Grenzen gesetzt wurden, habe ich mit einer weiteren Teilnehmerin einen Stop-Motion-Film zum „Life Cycle of a Low Mass Star“ gedreht. Außerdem spielten und sangen das Orchester und der Chor ihre Stücke. Die Eltern schienen begeistert und freuten sich über das Wiedersehen.
Die Zeit an der JuniorAkademie ging sehr schnell vorbei und alle Teilnehmer haben sie genossen. Es haben sich viele enge Freundschaften gebildet und wir Teilnehmer stehen noch regelmäßig in Kontakt. Falls sich für jemanden die Möglichkeit ergibt, an solch einer Akademie teilzunehmen, sollte er diese auf jeden Fall wahrnehmen, da man auf Gleichgesinnte trifft, viel Spaß hat und ganz viele neue Erfahrungen sammelt.
Charlotte Sophie Keiff, 10a